Designsystem Management Application
BACHELORARBEIT
Das Produkt „Simplement“ ist ein Manager zur Verwaltung und Benutzung
eines emergenten Designsystems. Betrachtet man ein Gestaltungs- und
Entwicklungsprojekt von außen, so scheinen auf den ersten Blick gar nicht
viele Probleme aufzufallen. Die jeweiligen Projektbeteiligten haben alle
gleichermaßen ihre Aufgaben, welche in Abhängigkeit zu den Anderen erledigt
werden müssen. Schaut man sich diese Arbeitsprozesse jedoch im Detail an,
insbesondere in größeren Unternehmen mit externen Kunden und Mitarbeitern,
dann fällt auf, dass es an allen Ecken und Enden Schwierigkeiten gibt, einen
flüssigen Workflow aufrecht zu erhalten. Dies ist auf einige Baustellen
zurückzuführen. Zwei Probleme stechen hierbei besonders heraus. Zum einen
fehlt es häufig an einer ausführlichen Dokumentation, die sowohl für die
Bedürfnisse der Entwickler, als auch die der Gestalter ausgelegt ist.
Simplement soll als zentraler Ort zwischen Gestaltern, Entwicklern, Vorgesetzten
und Kunden bildet es die Schnittstelle zwischen Sketch, Texteditor und Slack.
Somit kann jeder involvierte Mitarbeiter auf sämtliche wichtigen Attribute und
Beschreibungen aller Styles und Patterns zugreifen und diese verwenden.
Zudem bietet das intelligente Gliederungssystem viele Möglichkeiten, sich die
gewünschten Patterns anzeigen zu lassen. Auswahlmöglichkeiten bilden
hierfür die Filterung nach den jeweiligen Ausgabe-Devices, die Gliederung
nach Eingabeinteraktion, die Ansicht nach dem Schema des Atomic Designs und
eine herkömmliche alphabetische Sortierung. Je nach dem, zu welchem
Anwendungszweck man Simplement verwendet, der Nutzer findet immer
auf dem schnellstmöglichen Weg sein angestrebtes Ziel. Durch die konsistente
Softwarearchitektur findet sich der User immer schnell zurecht und kann
problemlos zwischen den unterschiedlichen Ansichten hin und her springen.
Zudem sind alle Patterns so miteinander verknüpft, dass man sich sämtliche
Vererbungen und Verbindungen anzeigen lassen kann. Um
Abstimmungsschwierigkeiten zu vermeiden, können die Nutzer über ein
Issue-System miteinander über konkrete Probleme diskutieren. Diese
Issues werden dem jeweils zugehörigen Sachbearbeiter anhand der angegebenen
Tags übermittelt, damit dieser sie schnellstmöglich bearbeiten und abhaken kann.
Um umfangreichere Konversationen zu führen, wurde eine Slack-Verlinkung integriert.
Um inhaltliche Rückfragen der außenstehenden Gestalter und Entwickler zu
minimieren, kann das Unternehmen, welches „Simplement“ für sein Designsystem
verwendet, seinen eigenen Styleguide mit in das Programm integrieren.
Die Schnittstelle zwischen diesem und der Patternlibrary bilden hierbei sogenannte
Design Tokens, welche optional verwendbar sind.
Um eine reibungslose Netzwerkkommunikation zwischen „Simplement“ und
Sketch zu gewährleisten, gibt es ein Plugin, welches als Bindeglied dieser beiden
Softwares agiert. Über diese Sketcherweiterung wird das jeweilige UI-Pattern
exportiert und mit allerhand generierten Metadaten versehen. Anschließend
wird diese Exportdatei über das Netzwerk hochgeladen, wodurch „Simplement“
darauf zugreifen kann. Im folgenden Schritt müssen alle notwendigen
Informationen der Komponente zur Einsortierung in das Gliederungssystem
vervollständigt werden, bevor das Element final programmintern veröffentlicht
wird. Änderungen können im Nachhinein von verschiedenen Nutzergruppen
mit unterschiedlichen Berechtigungen vor- genommen werden.
Das Produkt „Simplement“ bietet somit einen großen Mehrwert für mittelgroße
bis große Unternehmen, die ein Designsystem verwenden und dieses regelmäßig
instand halten. Egal ob eine neue UI-Komponente aufgenommen wird oder eine
bestehende erneuert werden muss - „Simplement“ verein- facht diesen Prozess
und erleichtert somit diesen umfangreichen Workflow. Zudem passt sich Simplement
den Bedürfnissen des Nutzers an, indem es für jeden Mitarbeiter, jeden Projektstatus
und jede Nutzungsweise eine passende Darstellung der Komponenten bietet.
Projektpartner: Jannick Lenz (Internet of Things) und Luca Wessely (Interaktionsgestaltung)
Betreut von: Prof. David Oswald und Florian Geiselhart
Februar, 2020